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Liebreizende Katharra,
hiermit schließe ich den Bericht der Ereignisse während Deiner Abwesenheit. Ich kann verstehen, wenn Du nun zunächst einmal erst fassungslos vor diesem Scherbenhaufen stehst, der, als Du wegfuhrst, ein blühendes und freundliches Land namens Pseudo-Dänemark gewesen ist. Es tut mir sehr leid, dass ich Dir keine bessere Begrüßung, keine schöneren Willkommenswünsche überbringen kann.

Auf dem Thron von Pseudo-Dänemark sitzt nun ein Verräter und Schwesternmörder.

Unsere Aufgabe in den nächsten Monaten wird es nun sein, unsere Freunde langsam aber sicher aus dem dunklen Schatten dieser Bedrohung zu befreien. Aber: Wir müssen sehr behutsam vorgehen. Ich weiß nicht, welche Form von Magie oder welche Schrecken sich noch hinter den schwarzen Vorhängen verbergen. Es kann einfach nicht sein, dass die edle Ronja, der gierige aber sonst doch ganz nette Grmpf und der tapsige aber eigentlich herzensgute Jørre so einfach in ihr Verderben gestoßen werden können.

Gerade Jørre! Wie oft haben wir ihn abends von der Herzensgüte und dem überlegenen Intellekt seines Lehrmeisters Agnusson erzählen hören? Und wie einfach war es dann für ihn, diese ganzen Erinnerungen über Bord zu werfen und den vom Verräter-Prinzen angeheuerten Schauspieler niederzustrecken? Ist das noch rechtschaffen? Sind das die Freunde, die Du vor ein paar Wochen in Pseudo-Dänemark zurückgelassen hast?

Wir alle haben eine gehörige Portion Schweigegeld und Blutgeschenke vom Verräter-König bekommen. Jeder von uns hat einen dieser Timbuktu-Schränke erhalten. Wir alle haben die ehemalige Prinzenyacht zum herumspielen gekriegt. Jørre, vermutlich um seinen messerscharfen Verstand noch ein wenig tiefer einzulullen, darf die Villa des Hofmagiers und dessen Titel übernehmen. Mit all seinen Forschungen, Spruchbüchern und Projekten. Vermutlich hofft der Verräter-König, ihn auf diese Art und Weise vom Nachdenken abhalten zu können.

Liebreizende Katharra, ich befürchte, dass Du und ich die letzte Hoffnung sind, die unser schönes Pseudo-Dänemark noch hat. Es ist an uns, die Wahrheit über diesen grausamen Verrat ans Licht zu bringen. Dafür benötigen wir jedoch Beweise. Und ich meine nicht irgendwelche zusammengestoppelten, gefälschten Tagebücher oder schlechte Schauspieler, sondern echte Beweise. Leider weiß ich im Moment noch nicht, wie diese aussehen könnten. Aber ich werde nicht ruhen, bis ich sie habe. Vielleicht ist unser erster Ansatz, dass die "offizielle Geschichte" nicht erklärt, wie Agnusson an das vermeintlich gestohlene Schwert gekommen ist. Vielleicht finden wir noch andere Indizien. Ich werde weitersuchen. Ich werde aber auch die schon öfters erwähnte Gute Miene zum Bösen Spiel machen und so tun, als würde ich dem Verräter-König das alles glauben. Die offizielle Geschichte ist also, dass Agnusson der Verräter war und er die Königin umgebracht hat. Das ist es auch, was ich in der Erzählung der Geschichte für alle anderen Mitglieder unserer Gruppe beschreiben werden.

Diese Ausgabe und Erzählung der Geschichte ist ausschließlich für Deine und meine Augen bestimmt, um uns selbst immer wieder an unsere letzte und wichtigste Aufgabe zu erinnern. Diese Version der Geschichte exisitiert nur genau ein einziges Mal und ich werde sie bis zum Sturz des Verräter-Königs in diesem, meinem Timbuktu-Schrank aufbewahren. Du, liebreizende Katharra, bist die einzige Person, der ich Zugang zu diesem Schrank gewährt habe. Nur wir beide können dieses Versteck betreten. Es muss die Basis all unserer Bemühungen in den kommenden Jahren sein.

Ich hoffe inständig, dass wir das Andenken unserer geliebten Margarethe nicht enttäuschen werden und verbleibe als

Dein Turin

Nieder mit dem Schwesternmörder!

 

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